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Channel: BGH – Ostfussball.com
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FDT # 436 [Staatliche Regulierung Fail, Milliardenverluste bei Glücksspiel]

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In loser Folge dokumentiert Ostfussball.com in der Rubrik ‘Fundstück Des Tages’ [FDT] mehr oder weniger (ost)fußballtangierende Kostbarkeiten der deutschen Schriftsprache – unkommentiert, da die Fundstücke zumeist schon einiges postulieren, ihrerseits selbst irgendwie vor sich hin sprechen und dabei eben auch einfach manchmal kleine beziehungsweise größere Geschichten über die fußballerische Welt zu erzählen scheinen oder auch vormalige Publikation durchaus zu ergänzen…

13-02-27-spielbank-wiesbaden-by-RalfR-093

(…) Bei der Regulierung des Glücksspiels versagt die Politik. Mehr als 20 Milliarden Euro werden inzwischen in einem Markt umgesetzt, den es laut Gesetz überhaupt nicht in dieser Form geben dürfte. Es wird Zeit, etwas zu ändern.

Die “geordneten und überwachten Bahnen” sehen heute erschreckend aus. Innerhalb eines Jahres setzen Spieler in Deutschland an die 70 Milliarden Euro ein, woran mit etwa 30 Milliarden Euro die blinkenden Spielautomaten in Kneipen und Spielhallen noch immer den größten Anteil haben. Mehr als 20 Milliarden Euro aber werden inzwischen in einem Markt umgesetzt, den es laut Gesetz überhaupt nicht geben dürfte. Indem Online-Anbieter an den Pokertisch laden, Kasinospiele wie Roulette anbieten oder Wetten auf jede erdenkliche Sportart und Liga dieser Welt. Und die zuständigen Aufsichtsbehörden der Länder? Schreiben in einem Zwischenbericht zur Evaluierung des Staatsvertrags, wegen der erheblich steigenden Umsätze müsse dem Segment der Online-Kasinos künftig “besonderes Augenmerk gelten”. Mehr nicht. Aus dem Plan, den meist im europäischen Ausland lizenzierten Anbietern mit Verboten beizukommen oder Zahlungen an sie zu blockieren, wird so schnell nichts werden. Und so wird weiterhin jeder, der eine Suchmaschine bedienen kann, jederzeit die illegalen Angebote im Netz finden.

Man muss sich nun nicht gleich durch lauter Milliardenbeträge arbeiten, um zu sehen, welch skurrile Blüten die Regulierung bisweilen treibt. Ein Spaziergang in Berlin-Neukölln genügt. Seit an Seit reihen sich dort Wettbüros, die zwar nicht erlaubt, aber geduldet sind, Café-Kasinos, in denen es mehr ums Spielen als um Kaffee und Tee geht, und Spielhallen, die zwar wie welche aussehen, aber offiziell keine sind. Es ist schwer nachzuvollziehen, was solche Orte mit dem Spielerschutz zu tun haben (…)

Quelle im vollständigen Original -> Chance verspielt, sueddeutsche.de, 7. Mai 2015


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